Donnerstag, 18. Dezember 2014

weisszucker nicht chemisch gebleicht

auf die anfrage, ob weißzucker chemisch gebleicht werde, erhielt ich von di leopold pilsbacher von der ages eine konkrete antwort:

Sehr geehrter Herr Kreimel,

genau genommen kristallisiert Zucker eigentlich in Form von farblosen Kristallen aus und erscheint nur durch die Art der Lichtbrechung als weiß, aber in einfacher Form kann man sagen, dass Zucker als weiße Kristalle bei der Produktion anfällt.


Unten ist ein Schema der Zuckerherstellung zu sehen. Es erfolgt im Lauf der Herstellung keine Bleichung des Zuckers (ist auch nicht erforderlich). Die Kalkung (in der oberen Zeile rechts) ist dazu da, um Nichtzuckerstoffe aus der Extraktionslösung auszufällen und abzutrennen, dieser Schritt hat aber mit einer "Bleichung" keinen Zusammenhang.


Ich habe nur in sehr alten Literaturstellen (etwa 1895) gelesen, dass damals sogenannter Kolonialzucker (grobkörniger Rohzucker, wahrscheinlich aber Rohrzucker, der etwas anders als Rübenzucker hergestellt wird) durch Durchleiten von schwefeliger Säure zu einem großen Teil entfärbt wurde. Aus der Zeit um 1905 gibt es Berichte über die Entfärbung von Melasselösungen mit Hydrosulfiten, aber auch das wurde nicht eingesetzt bzw. hat es sich nicht durchgesetzt.


Das Bleichen von Zucker ist eine Geschichte, die immer wieder auftaucht, ähnlich wie Blut in der Schokolade. Man kann nur immer wieder versuchen, die Herstellung von Zucker zu erklären und darauf hinzuweisen, dass die weiße Farbe von Zucker einen natürlichen Grund hat und nicht auf einer "Bleichung" beruht.


Sollten Sie noch Fragen dazu haben, bitte ich um eine kurze Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Dipl.-Ing. Leopold Pilsbacher


AGES Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
Geschäftsfeld Lebensmittelsicherheit
Institut für Lebensmittelsicherheit Linz
Abteilung Lebensmittelanalytik
Fachgruppe Nährstoffanalytik

Dienstag, 25. November 2014

import von bioprodukten aus drittländern

laut verordnung nr. 834/2007 wird im artikel 33 festgelegt, dass produkte aus drittländern unter zumindest gleichwertigen produktionsvorgaben und kontrollmechanismen erzeugt werden müssen wie es in der eu üblich ist. im anhang der jeweiligen durchführungsverordnungen werden auch listen mit von der eu anerkannten kontrollstellen veröffentlicht.

Montag, 24. November 2014

bio-nichtbio

bin beim recherchieren auf ein tolles buch gestoßen, das nachweisen will, wie man die qualität von bio- und nicht-bio-lebensmitteln darstellen kann. nachdem die eiskristallbilder von emoto aus märchen identifiziert wurden, weil seine ergebnisse weltweit kein zweites mal nachvollziehbar waren, versucht es jetzt a.w.dänzer, qualität bildhaft darzustellen.

soweit im internet möglich, hab ich mir einen überblick über das buch und die arbeit von dänzer verschafft. wobei ich die qualität seiner verkauften produkte in keiner weise in zweifel ziehen möchte die sind mit sicherheit von hoher biologischer qualität.

wenn sie jedoch die bildbeschreibungen lesen, stellen sie relativ schnell fest, aus welcher ideologischen ecke hier propaganda betrieben wird. ich zitiere:

Bio Kartoffeln sind überraschend fein und schön. Nichtbio Kartoffeln: Alles ist verkleistert und verklumpt.

Bio Hafer: Schöne Cluster durchdringen das ganze Tröpfchen. Nichtbio Hafer vermag das Tröpfchen nicht zu informieren.

Nichtbio Rotwein bildet beschädigte pflanzliche Form. Bio Rotwein (Mercandelli): Blumen des Lebens im Paradies.

Nichtbio Trauben: stumpf und leer, Informationen verloren. Bio Trauben: ein feuriger Tanz des Lebens 

(C) bio - nichtbio / das buch / a.w.dänzer

die religiös märchenhafte beschreibung der bilder spricht für sich. da ist kein weiterer kommentar notwendig.

ob die gezeigten bilder unter wissenschaftlichen bedingungen wiederholt werden können, wird sich herausstellen. ich halte das aber für unmöglich. wie würden die bilder aussehen, wenn bioprodukte aus einer produktion, die alle biologischen möglichkeiten ausreizt, mit solchen verglichen werden, die zwar konventionell, aber mit sehr geringem einsatz an dünger und pflanzenschutz produziert werden?

natürlich gibts auch einen link dazu

http://bio-nichtbio.info/

Freitag, 21. November 2014

frage einkommen von biobetrieben

beim gestrigen vortrag in pyhra wurde die frage gestellt, wie die einkommenssituation bei biobetrieben im vergleich zu konventionell geführten ist. die frage ist schwierig zu beantworten. es kommt auf betriebstypen und betriebsgrößen an. einen relativ guten aufschluss bietet der grüne bericht auf www.gruenerbericht.at in der ausgabe 2014 ab seite 95. im vergleich zu konventionellen betrieben war das einkommen von marktfruchtbetrieben und milchviehbetrieben bei bio etwas höher, im weinbau deutlich geringer.

eine interessante untersuchung der arbeiterkammer ist mir in die hände gefallen, wo für bauern und speziell bio-großbauern überdurchschnittlich hohe haushaltseinkommen ausgewiesen werden. aus ideologischen gründen wird dort aber verschwiegen, dass bäuerliche haushalte auch größer sind als öst. durchschnittshaushalte. sollte sich das bäuerliche pro-kopf-einkommen erheblich unter dem durchschnittseinkommen bewegen, wäre das ideologisch nicht gut vermarktbar. eine weitere offene frage stellt die höhe der sozialversicherungsbeiträge dar, die bei bäuerlichen berieben überdurchschnittlich hoch ist. beim anteil der subventionen am bäuerlichen einkommen wird nicht in ausgleichszahlungen und leistungsprämien für umweltleistungen unterschieden. die arbeiterkammer verfolgt offensichtlich mit ihrer studie einen bestimmten zweck.
 
eine information ist mir noch unter vorbehalt eingefallen, da ich die genaue quelle nicht mehr kenne. demnach stammt das einkommen von konventionellen betrieben etwa im ausmass von 30 bis 60 % aus öffentlichen fördermitteln, das einkommen von biobetrieben aus 70 bis 120 % aus öffentlichen fördermitteln. die information ist mind. 10 jahre alt und die werte können sich aufgrund geänderter rahmenbedingungen inzwischen verschoben haben.

bienensterben

das thema "bienensterben" wurde bisher sehr verkürzt im vortrag behandelt. rudolf mossbeckhofer von der ages hat mir im jänner 2014 auf eine anfrage betreffend bienesterben sinngemäß folgendes mitgeteilt:

es ist möglich, dass systemisch wirkende wirkstoffe auch im pollen von pflanzen nachgewiesen werden können und von insekten aufgenommen werden. ob und inwieweit das schädliche auswirkungen auf diese insekten hat, ist noch nicht im detail geklärt.

pollen werden insbesondere im bienenstock zur ernährung der brut verwendet. auswirkungen sind daher auch bei der entwicklung der brut möglich.

die schadwirkung auf bienen kann letal (tödlich), aber auch subletal sein. d.h. die leistungen der bienen werden eingeschränkt (lernfähigkeit, orientierung, heimfindeverhalten, stockarbeiten), auch eine wirkung auf das immun-system und die entwicklung bestimmter krankheiten ist messbar.

schäden bei bienenvölkern sind in einem gewissen umfang aufgrund des zeitlichen auftretens bestimmten ursachen zuordbar. winterverluste sind in der regel auf varroa-milben-befall und dadurch gefördertem virenbefall zurückzuführen. verluste im zeitlichen umfeld von biozid-massnahmen sind in der regel auf bienengefährliche biozide und für bienen negative synergiewirkungen zurückzuführen. zb. ist die gemeinsame anwendung von bestimmten pyrethroiden und azolfungizide bienengefährlich, obwohl die einzelwirkstoffe nicht bienengefährlich sind.

auch doppelbelastungen aus erhöhtem krankheitsdruck und biozid-belastung können sich sehr negativ auf die entwicklung des bienenvolks auswirken. krankheitsbelastungen und biozid-belastung sind nicht gegenrechenbar. beides muss mit geeigneten mitteln in angriff genommen werden. zum einen müssen wirksame bekämpfungsmöglichkeiten für krankheiten und schädlinge der biene zur verfügung stehen, zum anderen müssen die in den zulassungsbestimmungen festgelegten bienenschutzbestimmungen voll umgesetzt werden.

über ein paar offene detailfragen berichte ich in einem der nächsten blogs.

Donnerstag, 20. November 2014

vortrag in kirnberg

ca. 25 interessierte verfolgten am 19.11.2014 in kirnberg den vortrag "alles bio oder was?". nach mehr als zweieinhalb stunden wurde das "offizium" beendet. ein zuhörer meinte bei der nachbesprechung des vortrages "du hast mir wieder den glauben an die landwirtschaft zurück gegeben." - ein chönes kompliment finde ich.

die suche nach einer info der ages betreffend bienenschädlicher kombinationen von pflanzenschutz-wirkstoffen war leider vergebens. ich hab diesbezüglich nochmals bei der ages angefragt. sobald ich eine antwort bekomme, wird sie hier im blog veröffentlicht. es geht konkret um zwei wirkstoffe, die zusammen angewendet für bienen hochgiftig sind. bei den bisher 4 vorträgen war keine einziger landwirt dabei, der etwas davon wusste. ich halte es für wichtig, den bauern zu sagen, welche praktiken die bienen schädigen können. kein bauer bringt gerne bienen oder andere nützliche insekten um. vielen ist der mögliche schaden, den sie anrichten, nicht bewusst. freiwillig wird das auch keine agrarzeitung schreiben, denn viele sind auf das wohlwollen der chemiekonzerne in form von ganzseitigen werbeinseraten angewiesen.


Dienstag, 11. November 2014

entwicklung mineraldüngerverbrauch

eine übersicht betreffend mineraldüngerverbräuche ausgewählter staaten und regionen finden sie in folgendem link:

http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCnger#mediaviewer/File:D%C3%BCngemitteleinsatz_ausgew%C3%A4hlter_Staaten_und_Regionen.png

demnach wurde bis ca. 1990 auf sehr hohem niveau gedüngt, danach sind die düngermengen um ein drittel bis zur hälfte gesunken. leider fehlen nicht unwesentliche regionen wie afrika und china.

lachgas

offene frage vom 6.11.: wie gefährlich ist lachgas für das klima?

laut wikipedia trägt lachgas zu 6 % zum anthropogenen (menschlich verursachten) treibhauseffekt bei (kohlendioxid 60 %, methan 20 %). lachgas ist 298-fach treibhaus-wirksamer als kohlendioxid.

die wichtigste lachgas-quelle ist der abbau von stickstoffverbindungen im boden. staunässe fördert die lachgas-emission. lachgas entsteht, wenn ein enzym daran gehindert wird, es in elementaren stickstoff aufzuspalten. da die n-dünger eher rückläufig sind, ist zumindest mit keiner steigerung der lachgas-emission aus düngung zu rechnen.

auffällig ansteigend sind die lachgas-emissionen zb. bei katalysatoren, die stickoxide aufspalten.
auch maßnahmen zur senkung der stickoxid-emissionen in verbrennungsprozessen führen zu einer zum teil erheblichen zunahme der lachgas-emissionen.

vortrag in steinakirchen am forst

rund 60 besucher folgten am 6.11.2014 in steinakirchen am forst dem vortrag "alles bio - oder was?". herr hochholzer vom örtlichen kbw trat gemeinsam mit einer bauernorganisation als veranstalter auf. im anschluss wurden säfte und moste eines örtlichen biobauern verkostet. insgesamt eine gut gelungene veranstaltung.

besonders viele biobauern waren unter den teilnehmern, die den vortrag sehr kritisch verfolgten. hier kommt das prinzip bio-realo und bio-fundi gut zum vorschein. der bio-realo ist eher der nach realen biolösungen suchende, dem bewusst ist, dass bio vor- und nachteile hat. der bio-fundi agiert eher ideologisch bis fundamentalistisch und hat fallweise das problem, andere sichtweisen eben als andere sichtweise zu akzeptieren.

ein paar inhaltliche fragen sind noch offen. wer sind die hauptverursacher von lachgas? welche rolle spielt dabei mineraldünger? wie entwickelt sich der mineraldünger-verbrauch in den letzten jahrzehnten? die antworten folgen in den nächsten posts.

Dienstag, 27. Mai 2014

lampert im standard

in der aktuellen ausgabe des standard findet sich ein interview mit werner lampert, dem begründer von "ja natürlich" und "zurück zum ursprung".

auf der seite von "publica austria" konnte ich mir einige kommentare nicht verkneifen. lesen sie selbst ...


was ist eigentlich in der usa in der landwirtschaft zu 100 % industrialisiert? die betriebe sind tendentiell größer. es gibt aber genug kleine wie bei uns. den bauern stehen mehr möglichkeiten zur verfügung. aber im endeffekt waschen sie genauso mit wasser wie die bauern in europa.
 
auch konventionelle bauern wissen, dass sie nur von gesunden tieren, die sich wohlfühlen, gute milchleistungen erwarten können. denen ist gesunder boden genauso wichtig wie den bios.
 
natürlich ist ein hausgartenbesitzer, der jahr für jahr seine samen selbst nachzieht, nur händisch arbeitet, mit rasenmulch düngt, um vieles energie-effizienter als der bauer auf dem angrenzenden feld, der mit einem traktor das feld bearbeitet und mit einem mähdrescher seine ernte einfährt.
 
von der ideologie her ist der lampert weltmeister. bei bio ist alles super, leiwand und bestens. aber nur bei seinem bio. die konvis sind giftig, böse und schlecht. könnte es sein, dass die thematik aus einer bestimmten denkrichtung ideologisch missbraucht wird? zb. um bestimmte produkte einer bestimmten firma besser zu verkaufen.
  
die landwirtschaft verbraucht süsswasser, zb. zur beregnung von ackerflächen. das verregnete wasser wird von den pflanzen verdunstet und wieder zu regen, und zuletzt wieder zu - süsswasser. eine wirkliche bedrohung für den süsswasserkreislauf.


die landwirtschaft ist nicht unbedingt der größte co2-emittent, aber zumindest der stärkste co2-binder. wer sonst entzieht der luft co2, um sie in form von biomasse zu speichern? im idealfall wird der anteil org. substanz im boden erhöht. pro % mehr humus im boden werden 70 bis 90 tonnen co2 pro ha gebunden. am längsten geschieht das bei forstkulturen. da kann der bindungszyklus bis zu 100 jahre dauern.
 
ich würde gerne einen bauern kennenlernen, der mit propylenglykol seine milchleistung steigert. könnts ma da weiterhelfen?

Mittwoch, 30. April 2014

vorbild cuba

im zuge der diskussion beim vortrag "alles bio" hat ein teilnehmer berichtet, dass cuba weltweit das land mit dem höchsten anteil an organischem landbau ist. durch den zusammenbruch der sowjetunion brach auch die versorgung mit treibstoffen und agrarchemikalien zusammen. notgedrungen musste auf methoden zurückgegriffen werden, die mit möglichst wenig treibstoff und import-rohstoffen auskommen.

hintergrund der meldung ist die frage: "ist es möglich, die welt biologisch zu ernähren?"

im vergleich zu österreich ist die bevölkerungsdichte ähnlich mit ca.100 einwohner pro quadratkilometer.
das land ist überwiegend flach und hügelig, der anteil an nicht oder sehr schwer nutzbaren flächen ist eher gering. etwa die hälfte der nutzbaren ackerfläche auf cuba liegt brach. 84 % der lebensmittel müssen importiert werden. die zuckerproduktion sank von 9 mio tonnen (1987) auf 1 mio tonnen (2010). zucker musste zuletzt importiert werden.

unter der annahme, dass ein land genauso viel ackerfläche zur verfügung hat wie österreich, ausschließlich biologisch wirtschaftet und eine durchschnittlich 100-%-ige versorgung mit lebensmitteln erreicht, hielte ich die behauptung "bio kann die welt ernähren" für zutreffend. cuba ist mit erheblich mehr acker-reserven und mit 16 % eigenversorgung kein beweis für die o.a. behauptung.

quelle: wikipedia

Sonntag, 13. April 2014

bio in gefahr

die derzeit größten bedrohungen für die bio-bewegung sind meiner meinung:

1. die qualität konventioneller produkte steigt aufgrund von rückstandsreduktionsprogrammen und strengerer auflagen relativ rasch. es wird immer schwieriger für bio, sich von konvis positiv zu unterscheiden.

2. bio-kritische literatur. in den letzten jahren wurde einiges an literatur veröffentlicht, die sich kritisch bis fast ketzerisch mit dem thema bio auseinander setzt. da sind auch werke durchaus anerkannter wissenschaftler wie zb. udo pollmer dabei. die "alles-bio, alles-super"-welt kann so nicht mehr aufrecht erhalten werden.

3. erfolgreiche biomethoden werden auch von konventionellen angewendet. im obstbau wird teilweise jedes zweite bio-behandlungs-verfahren bereits auch von den konvis genutzt. zb. die verwirrung, der einsatz von öl, madex, schwefel und kupfer.

4. das analyse-dilemma. durch die massiv genauer werdenden analysemethoden werden alte pflanzenschutzmittel auch bei bio-produkten nachgewiesen. das untergräbt die behauptung, bio-produkte seien frei von pflnzenschutzmittelrückständen. eine thematik, mit der sich die bioszene auseinandersetzen muss.

 

bio-realos und bio-fundis

in einigen diskussionen ist mir bewusst geworden, dass es in der bioszene auf bauernseite wie auf verbraucherseite bio-realos und bio-fundis gibt.

bio-fundis haben einen gewissen hang zu verschwörungstheorien und verfolgungsängsten. sie halten ihre lehre und überzeugung für die einzig richtige. eine differenzierte betrachtungsweise ist unmöglich. der umgang mit bio nimmt fast religiöse formen an. eine gewisse neigung, andere menschen zu missionieren, ist vorhanden.

der bio-realo hat ein differenzierteres weltbild. er geht davon aus, dass bio-produkte wirklich besser, gesünder und umweltverträglicher sind als konventionelle produkte. er kauft aber nicht immer bio. steht er vor der wahl, ägyptische bio-erdäpfel oder österreichische aus integrierter erzeugung zu kaufen, greift er auch manchmal zu den österreichischen. auch nimmt er nicht jeden bio-preisaufschlag in kauf. der bio-realo nimmt auch negative aspekte bei bio wahr. 

das thema "bio-fundi / bio-realo" wird in den vortrag "alles bio" in hinkunft aufgenommen.

vortrags-bewertung

beim erstauftrag des vortrages "alles bio - oder ws?" für das kbw wurden die zuhörer um ihre rückmeldungen via fragebögen gebeten. die rückmeldungen waren überwiegend gut und sehr gut. die umstände waren jedoch nicht einfach.

das thema wurde erstmals öffentlich in einem vortrag bearbeitet. am vortrag holte ich mir eine verkühlung, die am tag des vortrags zu fieber führte, das bis zum abend verschwand. die stimme war sehr heiser und fast eine zumutung für die zuhörer. die bewertung der hörbarkeit war trotzdem gut. auch die länge von 2 stunden wurde als nicht zu lang bewertet.

auch biobauern waren anwesend und hatten sichtlich mit einer differenzierten betrachtung von bio und konventionell ein problem.

überraschend viele auswärtige besucher waren zum vortrag gekommen. der weitest angereiste gast kam aus persenbeug. die mehrmalige bewerbung in der nön hat sich hier sicher bewehrt.


insgesamt bin ich mit dem ergebnis zufrieden. mit ca. 30 besuchern war es der best besuchte vortrag im abgelaufenen winterhalbjahr. verbesserungsbedarf ist immer gegeben. die faktensammlung wird weiterhin fortgesetzt. der ideenfluss ist nach wie vor vorhanden.

Sonntag, 30. März 2014

billa wirbt mit kindern

hart an der geschmacksgrenze wirbt derzeit billa mit kindern für "ja natürlich!".

das hämische "und sind die eh bio?" würde manchem kabarettisten an komik durchaus paroli bieten. andererseits ist die emotionale empfindlichkeit der menschen sehr unterschiedlich. es gibt sogar leute, die den musikantenstadl über jahre ohne bleibende schäden verfolgen.


ein scherz

auf einer botox-party unterhalten sich zwei frauen über pflanzenschutzmittelrückstände in lebensmitteln.

Donnerstag, 20. März 2014

herzlich willkommen!

herzlich willkommen im blog zum referat "alles bio - oder was?".

das thema "bio" beschäftigt mich als landwirt schon seit 35 jahren. doch nicht alles, was glänzt, ist gold. während in der öffentlichkeit bio und konventionell eher ideologisch wenn nicht sogar mit religiösem charakter diskutiert wird, versuche ich mich den argumenten als praktischer landwirt zu nähern.

mein zugang zum thema ist ein landwirtschaftlicher betrieb, konventionell, mit weizen, mais und ölkürbis sowie 2,5 ha bio-obstanlage der birnen-sorte uta. infos zur bio-obst-anlage und aktuelles zum thema bio-obst finden sie im blog http://biobirne-uta.blogspot.com

am ende eines langen diskussionsprozesses bot ich dem kbw - katholisches bildungswerk einen vortrag zum thema "alles bio - oder was?" an. der erstvortrag wird am 9.4.2014 in hürm statt finden. ich freu mich schon auf möglichst viele interessierte zuhörer.

aufgabe dieses blogs ist zum einen inhalte aus dem vortrag zu veröffentlichen sowie fragen auf diesem wege zu beantworten, die ich im laufe des referates nicht beantworten kann. möglicherweise bekomme ich auch selbst informationen, die ich hier gerne weitergebe.

ich hoffe, sie finden hier, was sie suchen.

mfg hans kreimel